TC 1212


Der Markgraf von Meißen veranlasste im Jahr 1212 die Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes zu St. Thomas. Zum Stift gehörte eine Klosterschule, die geistlichen Nachwuchs heranbilden sollte, bald aber auch Knaben zugänglich wurde, die nicht im Stift wohnten. Seit der Einführung der Reformation 1539 in Leipzig wird der Chor von der Stadt Leipzig getragen. Er ist damit die älteste kulturelle Einrichtung der Stadt. Der Thomanerchor bestand zu Lebzeiten Johann Sebastian Bachs aus rund 16 singfähigen Thomassern. Nach dem Tod dieses berühmtesten Thomaskantors folgten im Kantorat bedeutende Persönlichkeiten wie Doles, Hiller und Moritz Hauptmann. Gegen Ende des 19. Jh. wurde die Thomasschule neben der Thomaskirche abgerissen und der Thomanerchor zog in die Hillerstraße im heutigen Leipziger „Musikviertel“ um.In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Thomanerchor 1937 in die HJ eingegliedert. Es gelang den damaligen Kantoren Karl Straube und Günther Ramin jedoch, nationalsozialistisches Gedankengut so weit wie möglich fernzuhalten, und zwar gerade aus dem Repertoire des Chores indem sich vor allem Ramin schon früh nach seinem Amtsantritt auf das geistliche Programm des Chors spezialisierte. Der 1941 unternommene Versuch, den Thomanerchor im Musischen Gymnasium Leipzig aufgehen zu lassen, scheiterte aus unterschiedlichen Gründen. Gegen Ende des Krieges versuchte Ramin, die zwangsweise Einziehung zur Wehrmacht für die Thomaner so lange wie möglich hinauszuzögern, mit der Begründung, sonst bliebe die Singfähigkeit nicht erhalten. Seit den 1920er Jahren unternahm der Thomanerchor außerdem sehr erfolgreiche Reisen ins Ausland, die teilweise auch von Straube initiiert wurden, anfänglich jedoch nur durch Europa führten. Zu den Leistungen dieser beiden Kantoren zählt jedoch nicht nur die Verteidigung des Chores gegen das nationalsozialistische Gedankengut, sondern auch die starke Neuaufbereitung der Bachpflege, die durch Straube begonnen und von Ramin, der sein Schüler war, weitergeführt wurde. In den Zeiten der DDR wurden einige sehr bedeutende Schallplattenaufnahmen getätigt, herausragend v.a. die Aufnahmen der Bachschen Kantaten unter Hans-Joachim Rotzsch in den 70er Jahren. Ab 1992 bis 2016 leitete Georg Christoph Biller den Chor, als 16. Thomaskantor nach Bach. Mit dem Forum Thomanum möchte er langfristig die Zukunft und Qualität des Chores sichern, und gleichzeitig die Thomasschule als international führende Ausbildungseinrichtung für Musiker etablieren. Seit August 2016 leitet Gotthold Schwarz als 17. Thomaskantor nach Bach den Thomanerchor.

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